Nun machen wir uns auf den Weg zu den Nachbarn im Norden - nach Schweden. Auch hier wurden Standuhren kunstvoll gebaut. In jedem schwedischen Haushalt gab es eine Standuhr. Je nach Stand des Eigentümers sah das Zeitmessgerät im Haushalt aus. Ursprünglich wurden die ersten Uhren dieser Art natürlich bei Königs und dem Adel gesichtet und wurden so zu Traumobjekten der Bevölkerung. Es gab und gibt Standuhren von mehr als 255 cm Höhe, reich geschmückt und verziert, manche mit dem Konterfei des Besitzers versehen und auf dem Giebel mit einem prächtigen Aufsatz. Auch Standuhren mit Bemalung, die mehr einem Gemälde gleichen und sich imposant darstellen, findet man in schwedischen Herrenhäusern. Aber auch die einfache Uhr, volkstümlich bemalt und aus anderem Holz geschnitzt, findet man in den Bauernkaten der verschiedenen Provinzen des Landes. Uhren-Kunstwerke, die einer Braut ähneln und deshalb auch Brautuhren genannt werden, weil sie zum Anlass der Heirat als Geschenk oder Mitgift dienten, waren angesehene Hochzeitsgeschenke. Die „Hochburg“ der Uhrenbauer im alten Schweden war das Städtchen Mora. Daher der Name Mora Uhr. Auf vielen Uhren findet man den Schriftzug Mora auf dem Zifferblatt. An dieser Stelle möchten wir mit einem weit verbreiteten Irrtum aufräumen. Eine echte Mora ist nicht immer nur die Uhr, auf der Mora als Schriftzug steht. Das kann so sein - muss aber nicht.
Eine echte Mora stammt aus der Werkstatt eines Uhrmachers aus dem Städtchen Mora oder der Provinz um Mora. Richtig hingegen ist, das es verschiedene Uhrenmodelle gibt. Eine „männliche“ und „weibliche“ Mora Uhr gibt es. Die Unterscheidung hier ist die „Figur“ der Uhr. Eine gerade und nicht so verzierte Uhr steht für die Herrenuhr. Die runde und weicherer Form ist der Frau nachvollzogen.